Ostern steht bald vor der Türe und ich eröffne hiermit die Osterbäckerei. Ich liebe Karottenkuchen und er passt so unglaublich gut zu Ostern. Das heutige Rezept ist vegan, mit vielen leckeren Karotten im Teig, die den Kuchen richtig saftig machen. Gekrönt wird der Kuchen mit leckeren Nussstreuseln. Ich brauche keine fetten Sahnetorten, aber Streusel dürfen bei mir nicht fehlen.
Es ist nicht der erste Kuchen hier auf meinem Blog, bei dem ich Gemüse im Teig verbacke. Ich habe bereits ein wirklich sehr leckeres Rüblikuchenrezept auf und meinen Zucchinikuchen darf ich natürlich auch nicht vergessen. Allerdings werden beide Rezepte mit Eiern zubereitet, sind also nichts für meine Veganer oder die, die an einer Unverträglichkeit leiden. Ja auch diese Menschen gibt es, die aus gesundheitlichen Gründen keine Eier oder Milchprodukte verzehren können.
Für den heutigen Beitrag habe ich mich auch wieder einmal mit dem unleidlichen Thema Zucker beschäftigt. Meine Rezepte sind alle ohne raffinierten, weißen Haushaltszucker und ich bin immer wieder auf der Suche nach Alternativen. Bis jetzt findet ihr Kokosblütenzucker, Birkenzucker, Datteln, Ahornsirup, Honig und Reissirup in meinen Rezepten.
Nach meinen neusten Recherchen sind dies auch wirklich weiterhin die besten Zuckeralternativen. Allerdings sind auch die Nährstoffe bei den Zuckeralternativen so verschwindend gering und die Preise und die Ökologische Last extrem hoch. Die Datteln sind die einzigen, die die Bezeichnung gesunder Zucker verdienen. Diese bringen eine nennenswerte Menge an Nährstoffe mit und sie haben deutlich weniger Kalorien als anderer Zucker. Aber leider lässt sich auch nicht alles mit Datteln zubereiten. .
In letzter Zeit sind auch immer wieder Rübenzucker, Vollrohrzucker und Rohrohrzucker in meinen Rezepten aufgetaucht. Heute möchte ich euch erzählen, was es damit auf sich hat.
Was bedeutet raffiniert eigentlich? Zucker kann theoretisch aus allen Lebensmitteln gewonnen werden, die einen Zuckergehalt besitzen. Beim Raffinieren wird der Zucker aus den Pflanzenbestandteilen isoliert und weiterverarbeitet. Der gewonnen Zuckersirup wird eingekocht bis Kristalle entstehen und je nach Zuckerart wird alles Gute der Pflanze entfernt und übrig bleibt das süße Konzentrat. Je nachdem wie stark ein Zucker weiter verarbeitet und raffiniert wurde, spricht man von raffiniertem Zucker.
Rübenzucker: …wird aus Zuckerrüben hergestellt. Zuckerrüben werden in Deutschland und Europa angebaut. Er ist dem Haushaltszucker extrem ähnlich, besitzt die gleiche Süßkraft und kann 1:1 ersetzt werden. Leider ist auch dieser Zucker raffiniert und enthält so gut wie keine Nährstoffe mehr. Alles gute wurde bei der Zuckergewinnung entfernt und übrig bleiben die weißen Zuckerkristalle. Auch unseren Blutzuckerspiegel lässt er beim Verzehr ansteigen. Positiv an diesem Zucker ist, dass er in Deutschland/Europa produziert werden kann und relativ preiswert ist.
Zucker aus Zuckerrohr:
Denken wir an unseren weißen, raffinierten Haushaltszucker so wird dieser aus Zuckerrohr gewonnen. Zuckerrohr wird in tropischen Ländern wie Brasilien, Südafrika, Australien und Kuba angebaut. Aus Zuckerrohr können drei verschiedene Varianten des Zuckers hergestellt werden. Sie unterschieden sich darin, in welchem Maße sie raffiniert wurden.
Vollrohrzucker: Die erste und am wenigsten verarbeitete Stufe des Rohrzuckers ist der Vollrohrzucker. Der gewonnene Zuckerrohrsaft wird hierfür nur eingedickt, getrocknet und dann gemahlen. Die Herstellung ist die Gleiche wie bei Kokosblütenzucker. Vollrohrzucker wird nur wenig verarbeitet und so bleibt die Melasse mit kleinen Mengen Mineralien und Vitaminen erhalten. Sie ist auch für den Karamellgeschmack und die braune Farbe des Vollrohrzuckers verantwortlich. Das sorgt bei mir für ordentlich Punkte. Leider lässt auch der Vollrohrzucker unseren Blutzuckerspiegel beim Verzehr in die Höhe schnellen.
Rohrohrzucker: Er ist die Variante, für die die Zuckerkristalle nur einmal raffiniert werden. Dadurch bleibt ein kleiner Teil der Melasse erhalten und ist für die leicht bräunliche Farbe verantwortlich. Rohrohrzucker ist meine Alternative, wenn ich für andere backe. Er ist wieder relativ Preiswert und kann 1:1 in Rezepten ersetzt werden.
Rohrzucker, weißer raffinierter Haushaltszucker: Der weiße Rohrzucker ist so lange dem Raffination-Prozess unterzogen worden, bis keine Melasse mehr enthalten ist. Ihm fehlen somit nicht nur die bräunliche Färbung, sondern auch alle Mineralien und Vitamine. Raffinierter, weißer Haushaltszucker hat keinen Eigengeschmack und schmeckt einfach nur süß. Ich sehe in ihm absolut keinen Mehrgewinn und ihr werdet ihn bei mir auch nicht finden. Dieser Zucker ist der, der überall auftaucht und für viele Krankheiten die Ursache ist.
Gesunder Zucker gibt es trotzdem nicht, aber die wenigsten von uns wollen darauf verzichten. Der Vitamin- und Mineralstoffanteil ist bei jeglichen Zuckerarten so gering, dass er fast nicht zu erwähnen ist. Je weniger Zucker ihr konsumiert, desto besser ist dies. Deshalb versuche ich generell weniger Zucker in meinen Rezepten zu verwenden und mit anderen gesunden Zutaten zu backen.
Ihr entscheidet selbst, welchen Zucker ihr für euer Gebäck verwendet. Ich liefere euch nur die Ideen und zeige euch Alternativen. Für mich ist der richtige Weg eine gesunde Mischung aus allem. So verwende ich für dunkles Gebäck weiterhin gerne Kokosblütenzucker und Vollrohrzucker, und für helle Backwaren Birkenzucker, Rübenzucker oder Rohrohrzucker. Auch der Ahornsirup und Reissirup spielen in meiner Küche weiterhin eine große Rolle.
Der Karottenkuchen habe ich mit einer Mischung aus Vollrohrzucker und Rübenzucker gebacken. Daher kommt auch die dunkle Farbe. Bei meinen Kindern ist der Kuchen in Muffinförmchen unglaublich beliebt. Diese eigenen sich auch wieder ganz toll zum Mitnehmen für Unterwegs.
Ich hoffe ich konnte euch wieder ein bisschen im Zuckerwahnsinn weiterhelfen und wünsche euch unglaublich viel Spaß mit diesem Rezept.
Herzlichst eure Evi

Karottenkuchen mit Streusel
Zutaten
Karottenkuchen
- 100 g Dinkelmehl Typ 630
- 100 g Dinkelvollkornmehl
- 100 g Zucker nach Wahl Vollrohrzucker, Kokosblütenzucker, Rohrohrzucker oder Rübenzucker
- 200 g Karotten (netto, ohne Schale)
- 200 g Sprudelwasser
- 50 g Öl (Rapsöl, Kokosöl, Butter oder Bio-Margarine)
- 2 TL Backpulver
- 1 TL Apfelessig
- 1/4 TL Natron (sehr sparsam dosieren)
Nussstreusel
- 100 g Dinkelmehl oder Dinkelvollkornmehl
- 50 g Zucker nach Wahl Vollrohrzucker, Kokosblütenzucker, Rübenzucker, Rohrohrzucker
- 50 g Bio Margarine oder Butter
- 50 g gemahlene Nüsse oder Kokosflocken
- 1-2 TL Zimt
Anleitungen
Eine Springform mit 1 TL Kokosöl oder Butter einfetten und mit einem TL Mehl bemehlen.
Karottenkuchen
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Die Karotten schälen und in eine große Schüssel raspeln.
Thermomix: Karotten in ca. 4 Stücke schneiden, in den Mixtopf geben und 5 Sek./ Stufe 5 raspeln. Mit dem Spatel nach unten schieben. Sollten noch große Karottenstücke vorhanden sein, dann Vorgang noch einmal wiederholen.
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Nacheinander die restlichen Zutaten für den Boden in eure Schüssel geben und mit einem Schneebesen oder Handrührgerät gut verrühren.
Thermomix. Nacheinander die restlichen Zutaten für den Boden in den Mixtopf geben und 30 Sek./ Stufe 4 rühren. Deckel abnehmen, evtl. Teigreste mit dem Spatel vom Rand lösen und nochmals 10 Sek./ Stufe 4 rühren, bis sich alle Zutaten miteinander vermengt haben.
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Teig in die vorbereitete Springform füllen und Schüssel oder Mixtopf mit einem Teigschaber gut sauber machen. Für die Streusel muss dann euer Gefäß nicht extra gespühlt werden.
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Backofen auf 175° C einschalten und vorheizen.
Streusel
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Alle Zutaten für die Streusel in die Schüssel geben und mit den Knethaken eines Handrührgerätes den Teig zu einem krümeligen Teig kneten. Alternativ könnt ihr auch eure Hände verwenden.
Thermomix: Alle Zutaten für die Streusel in den Mixtopf geben, 10 Sek./ Stufe 6 vermischen.
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Streusel gleichmäßig mit den Händen über euren Karottenkuchenteig verteilen.
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Springform in den Backofen schieben und ca. 35-40 Minuten bei 175° Umluft backen lassen. Ganz wichtig ist auch hier wieder die Stäbchenprobe am Ende der Backzeit extrem wichtig. Hierfür mit einem Holzstäbchen (Zahnstocher) in die Mitte des Kuchens stechen, es dürfen sich keine Teigreste mehr an eurem Kuchen befinden. Falls dies doch der Fall ist, Backzeit um 5 Minuten verlängern und nochmals Stäbchenprobe durchführen.
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Fertig gebackenen Kuchen aus dem Ofen holen, in der Form vollständig abkühlen lassen und erst dann daraus lösen und genießen.
Rezept-Anmerkungen
Verwendet ihr Muffinförmchen, dann Kuchenteig und Streusel gleichmäßig auf die Förmchen verteilen. Die Backzeit beträgt dann nur 25-30 Minuten. Auch hier gerne wieder Stäbchenprobe durchführen.