Dass ich unser Brot selber backe, liegt daran, weil es viel besser schmeckt als ein gekauftes und ich weiß, was alles in meinem Brot steckt. Allerdings werden selber gebackene Brote meist schneller trocken als gekaufte. Sie sind frei von irgendwelchen künstlichen Zusätzen und bleiben daher nicht so lange frisch. Anders ist dies bei meinem Toastbrotrezept.
Der Hintergedanke des Rezeptes war eigentlich, dass dies ein Brot werden sollte, welches wir auch für Sandwiches und überbackene Toasts verwenden können. Oder natürlich einfach im Toaster zum auftoasten. Allerdings schmeckt dieses Brot so gut und es hält sich auch wirklich zwei Tage so frisch, dass wir es meistens schon gegessen haben, bevor es getoastet werden müsste.
Ein klassisches Toastbrot, das ihr im Supermarkt oder beim Bäcker kaufen könnt, besteht in der Regel aus Weizenmehl, Butter und Zucker. Zucker ist in einem Brotteig generell unerlässlich, weil er dafür sorgt, dass die Hefe aufgehen kann und das Brot beim Backen eine schöne Kruste bekommt. Ich verwende in meinen Broten Ahorn, Reis oder Dattelsirup als Alternative zu raffinierten Haushaltszucker.
Mein Toastbrot wird mit Dinkelmehl, Dinkelvollkornmehl und Teffmehl gebacken. Außerdem ist es frei von tierischen Produkten, weil ich Pflanzenmilch und Kokosöl verwende.
Bei Dinkelmehl unterscheidet man zwischen drei verschiedenen Sorten. Einmal helles Dinkelmehl als Typ 630 und Typ 1050 und Dinkelvollkornmehl. Je höher die Typenzahl, desto mehr Nährstoffe enthält das Mehl. Bei hellem Dinkelmehl wird das Getreide geschält und der Spelz (Getreideschale) nicht mitgemahlen. Daher hat es weniger Nährstoffe als Dinkelvollkornmehl, bei dem das volle Korn gemahlen wird. Ich mahle mein Vollkornmehl mit meiner Hochleistungsküchenmaschine immer selbst um dadurch die meisten Nährstoffe zu erhalten. Es gibt auch sogenannte Getreidemühlen, mit denen ihr euer Mehl selber mahlen könnt oder ihr kauft einfach Dinkelvollkornmehl ein.
Helles Dinkelmehl ist dem Weizenmehl am ähnlichsten und unterscheidet sich kaum vom Geschmack. Dinkel punktet allerdings mit einem höheren Mineralstoff-, Vitamin- und Nährstoffgehalt und ist besser verträglich als Weizen. Daher ist es nicht nur in meiner Küche sehr beliebt.
Das Teffmehl verwende ich als zusätzlichen Nährstoffknaller in meinem Rezept. Teffmehl ist eine Hirseart aus Äthiopien, die auch Zwerghirse genannt wird. Es ist glutenfrei und besonders reich an B-Vitaminen, Kalzium und Eisen, da es noch alle Schalenbestandteile enthält. Es hat einen hohen Proteingehalt und spendet langanhaltende Energie. Außerdem stärkt es Immunsystem, Gehirn und Nerven und ist gerade für Kleinkinder und Sportler sehr interessant. Teffmehl lässt sich als Alternative in allen Teigen bis zu 30 Prozent unter mischen. Falls ihr aber kein Teffmehl zu Hause habt und es nicht extra kaufen möchtet, dann könnt ihr dieses auch ganz einfach durch Dinkelvollkornmehl ersetzen.
Wie ihr sehen könnt, wird auf einmal aus einem ungesunden Toastbrot eine wahre Vitamin- und Nährstoffbombe, die sich vielseitig einsetzen lässt und sehr köstlich ist.
Bei uns gibt es das Toastbrot ca. einmal in der Woche. Ich backe es auch wenn Besuch kommt oder zum Verschenken. Wenn ihr eine Toasbrotform zum Backen zu Hause habt, könnt ihr diese gerne verwenden. Ich benutze einfach eine ganz normale Kuchenkastenform mit 30cm Länge.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Nachbacken und freue mich auf eure Kommentare.
Dinkeltoastbrot mit Teffmehl
Kuchenkastenform oder Toastbrotform
Zutaten
- 250 g Dinkelvollkornmehl
- 200 g Dinkelmehl
- 50 g Teffmehl (oder mehr Dinkelvollkornmehl)
- 400 ml Getreidemilch (Ich nehme Hafermilch)
- 25 g mildes Kokosöl
- 1 Tl Salz
- 1 El Ahorn oder Reissirup
- 1/2 Würfel frische Hefe (oder ein Päckchen Trockenhefe)
1 TL mildes Kokosöl und 1 EL Dinkelmehl für die Form
Anleitungen
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Alle Mehlsorten in eine Schüssel geben.
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Milch in einem Topf auf dem Herd ganz leicht erwärmen. Sie darf maximal handwarm (37° C) sein, weil sonst die Hefe kaputt geht.
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Die Milch zu dem Mehl in die Schüssel geben und frische Hefe fein in die Milch bröseln oder Trockenhefe dazu geben (Ich verwende frische Hefe, da sie um einiges günstiger ist als Trockenhefe und sich sogar einfrieren lässt. Somit stelle ich sicher, dass ich immer welche zu Hause habe).
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Zum Schluss Kokosöl, Salz und Sirup in die Schüssel geben und alles mit einer Hochleistungsküchenmaschine oder Knethacken eines Handrührgerätes zu einem glatten Teig verkneten. Ich knete mein Brot besonders lange. Wer die Ausdauer hat, sollte es mindestens 5 Minuten kneten. Der Teig wird dadurch sehr locker und das Endergebnis wird sich lohnen. Der Brotteig ist recht feucht und klebrig, damit das Brot auch schön saftig ist. Kein weiteres Mehl hinzufügen!
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Eine Kastenform mit 1 Tl Kokosöl einfetten und mit 1 EL Mehl bestäuben, so dass sich das Brot nach dem Backen gut aus der Form lösen lässt.
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Den Teig in die Form geben und mit einem Deckel oder Geschirrtuch abdecken und an einem warmen Ort ca. 1 Stunde gehen lassen.
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Backofen auf Umluft 170° (Ober und Unterhitze 180°C) einschalten und Brot ca. 40-45 Minuten backen. Bei Hefeteigen heize ich meinen Ofen nie vor. Ich gebe meinem Teig dadurch noch einen Moment zum Ruhen. Die angegebene Backzeit ist also inkl. Vorheizen. Jeder Ofen backt allerdings anders. Deshalb schaut in den letzten zehn Minuten öfter mal nach eurem Brot, damit es nicht zu dunkel wird. Das Brot sollte von außen eine hellbraune Farbe haben.
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Am Ende der Backzeit das Brot aus dem Ofen nehmen und aus der Form auf ein Backofengitter stürzen, damit es auskühlen kann.
Nicht in der Form lassen, weil das Brot sonst schwitzt und sich Feuchtigkeit bilden kann und es aufweicht.