Heute habe ich euch besonders viel zu erzählen. Es geht nämlich um Kohlenhydrate und die Frage, warum Vollkornprodukte so gut für uns sind. Was sind eigentlich Kohlenhydrate und warum haben sie einen immer schlechteren Ruf bekommen? Kohlenhydrate sind für uns sehr wichtige Energielieferanten. Man unterscheidet allerdings zwischen den einfachen und den komplexen Kohlenhydraten.
Verarbeitete Lebensmitteln wie weißes Mehl, polierter Reis, Nudeln und raffinierter Zucker bestehen hauptsächlich aus einfachen Kohlenhydraten. Bei der Verarbeitung des Getreides wird die äußere Kleieschicht entfernt und somit gehen die meisten Vitamine und Nährstoffe verloren. Sie geben uns nur noch leere Kohlenhydrate, das heißt leere Energie. Deshalb bekommen wir auch so schnell wieder Hunger, wenn wir einfache Kohlenhydrate zu uns nehmen. Es steckt in dem Nahrungsmittel einfach nichts mehr drin, womit unser Körper versorgt werden könnte.
Die einfachen Kohlenhydrate werden von unserem Körper sehr rasch verdaut und in Zucker umgewandelt. Von dort gelangen sie sofort ins Blut und treiben den Blutzuckerspiegel sehr schnell nach oben. Um den Blutzuckerspiegel wieder zu senken, wird von der Bauchspeicheldrüse das Hormon Insulin produziert, um den Zucker in die Zellen zu schleusen. So schnell wie der Blutzuckerspiegel hoch geschnellt ist, fällt er allerdings auch wieder ab. Die Folgen davon sind Hunger und Heißhungerattacken. Irgendwann sind die Zellen allerdings voll von Zucker und der Zucker, der nicht umgewandelt werden kann, wird in Fettzellen umgewandelt und wandert bei uns an die nicht gewünschten Stellen. Nicht nur in Süßigkeiten, sondern auch in Jogurt, Wurst und Fertigprodukten ist jede Menge Zucker versteckt.
Anders ist dies bei den komplexen Kohlenhydraten. Der Körper muss diese erst verarbeiten und aufspalten. Er benötigt für die Verdauung mehr Zeit. Somit geht der Zucker langsamer ins Blut und der Blutzuckerspiegel steigt langsamer an. Dies bedeutet, ihr bleibt länger satt und seid leistungsfähiger. Komplexe Kohlenhydrate machen aber nicht nur länger satt, sie stecken vor allem auch in Lebensmitteln, die voller Nährstoffe und Vitamine sind, wie zum Beispiel in Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten. Bei Vollkornprodukten wird immer das volle Korn verarbeitet. So bleiben die meisten Vitamine und Nährstoffe enthalten und sind deshalb wesentlich gesünder.
Automatisch könnt ihr nicht so viel essen, und, was noch besser ist, ihr bleibt auch wirklich lange satt. Ihr könnt diese Erfahrung selbst machen. Mein Mann beschwert sich gerne, dass er nicht so viel essen kann, wenn ich etwas mit Vollkorn zubereite und diese Erfahrung habe ich auch gemacht.
Zur Feier des Tages habe ich auch noch ein außergewöhnlich leckeres Pancake Rezept für euch, dass wirklich sehr schnell und einfach zubereitet ist. Pancakes sind amerikanische Pfannkuchen, die normalerweise aus Weizenmehl, Butter, Zucker und Milch bestehen. Im Gegensatz zu unseren Pfannkuchen, die eher groß und dünn in der Pfanne heraus gebacken werden, sind Pancakes klein und dicker.
Meine Familie und ich sind Fans von Süßspeisen. Sonntags morgen ist bei uns Pfannkuchen Tag, dass bedeutet, es gibt zum Frühstück Pfannkuchen. Deshalb musste auch ein Rezept her, dass lecker, gesund und schnell zubereitet ist. Ich habe einige Rezepte ausprobiert, die entweder unheimlich kompliziert waren oder bei denen der Teig mit jeder Menge Fett ausgebacken werden musste, damit die Pancakes nicht zu trocken waren. Also für mich und meine Familie nicht alltagtauglich.
Nachdem bei uns im Freundes- und Bekanntenkreis immer mehr an einer Gluten,- und Laktoseintoleranz leiden und ich immer wieder höre, dass glutenfreie Rezepte entweder sehr kompliziert sind oder einfach nicht schmecken, habe ich mir zum Ziel gesetzt auch viele gluten,- und laktosefreie Gerichte zu entwickeln (Mehr darüber kannst du in ‚Über mich‘ nachlesen). Also habe ich mir auch viele glutenfreie und vegane Rezepte angeschaut und dachte mir, geht das nicht einfacher? Lange Rede, kurzer Sinn, ja es geht einfacher!
Ich habe hier ein Rezept für euch kreiert, dass wirklich ganz einfach für eure individuellen Bedürfnisse umsetzbar ist, egal ob ihr eine Glutenunverträglichkeit habt, vegan lebt oder einfach ganz normale Pancakes haben möchtet. Für jeden ist eine Variante dabei.
Habe ich eigentlich schon erwähnt wie unglaublich lecker Sie sind? Außen sind sie knusprig, innen zart und saftig. Es ist wirklich nicht zu glauben, dass sie ohne Zucker und Weizenmehl zubereitet werden. Dies bedeutet für mich, sie sind sogar gesund und bringen eine ordentliche Portion Nährstoffe mit. Ich bereite die Pancakes besonders gerne mit selbst gemahlenen Hafermehl zu, so enthalten sie noch mehr Nährstoffe. Die Menge lässt sich ganz einfach vervielfachen (für uns zwei Erwachsene und ein Kleinkind mache ich die doppelte Menge) und nachdem die Pancakes sogar den Familiensonntagsbrunch bestanden haben, war für mich mehr als klar, dieses Rezept muss ich an euch weitergeben.
Ich wünsche euch viel Spaß beim ausprobieren und bin gespannt, welche eure Lieblingsvariante ist.
Herzlichst eure Evi
Pancakes
Zutaten
Pancakes
- 100 g Dinkelvollkornmehl (glutenfrei: Buchweizen oder glutenfreies Hafermehl)
- 100 g Apfelmus
- 1 Ei (vegan: 50g Apfelmus)
- 75 ml Milch Hafer, Mandel, Kuhmilch
- 1/2 Tl Backpulver
- 1 Prise Salz
1-2 EL mildes (geschmacksneutrales) Kokosöl oder Butter zum ausbacken.
Anleitungen
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Milch, Apfelmus und je nach Variation die Eier mit einem Handrührgerät oder Küchenmaschine schaumig schlagen.
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Mehl mit Backpulver mischen und unter den Teig heben.
Den Teig für 5 Minuten ruhen lassen, damit das Mehl ausquellen kann.
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In einer beschichteten Pfanne 1 EL Kokosöl (ich nehme hierfür geschmacksneutrales) erhitzen.
Für einen Pancake zwei EL Teig in die Pfanne geben und 1-2 Minuten knusprig backen lassen. Vorsichtig wenden und die andere Seite ebenfalls knusprig backen lassen (Ich habe einen Induktionsherd mit 9 Stufen und verwende für die Pancakes Stufe 8 zum ausbacken).
Rezept-Anmerkungen
Ich esse meine Pancakes am liebsten mit Ahorn oder Dattelsirup. Mein Sohn mag sie pur oder ebenfalls mit Sirup und mein Mann mag sie am liebsten mit Puderzucker.
Je nachdem zu welcher Tageszeit es die Pancakes bei uns gibt, gibt es noch eine ordentliche Portion Obst dazu. Zum Frühstück mache ich gerne einen Smoothie und zum Mittag oder Abendessen einen Obstsalat. So habt ihr zu den Pancakes noch eine ordentliche Portion Vitamine.
Das tolle ist, nach drei Pancakes seid ihr wirklich satt und bleibt es auch!!