Über Braunhirse, Melasse und gesunde Lebkuchen

Ich bin ganz aufgeregt. Um genau zu sein warte ich seit dem 17. September darauf, dass endlich die Adventszeit beginnt und ich mein Rezept für gesunde Lebkuchen mit euch teilen kann.

Als im September die Lebkuchen in den Läden standen und ich mir wieder einmal die Zutatenlisten auf den Verpackungen durchgelesen habe, musste ich mit dem Kopf schütteln und habe beschlossen ein leckeres, einfaches und gesundes Lebkuchenrezept für euch zu kreieren.

Als erstes möchte ich euch zwei Zutaten meiner Lebkuchen vorstellen, die hier auf meinem Blog noch nicht aufgetaucht sind.

Zum Einsatz kam das erste Mal in meiner Küche Braunhirsemehl. Die Packung mit Braunhirsemehl stand seit Monaten bei mir im Schrank und ich wusste die ganze Zeit einfach nicht wie ich sie einsetzen soll. Braunhirse wird im Gegensatz zur Goldhirse nicht geschält und enthält dadurch mehr Mineralstoffe und Spurenelemente, da sich die meisten Nährstoffe unter der Schale befinden. Allerdings ist für die Verwertung von Braunhirse ein spezielles Mahlverfahren notwendigt, um daraus Mehl zu gewinnen. Als Getreide selbst zum kochen, wie die Goldhirse, ist sie nicht geeignet, weil ihre Schale zum Verzehr zu hart ist. Sie ist glutenfrei und besonders reich an B-Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Wenn ihr sie nicht extra kaufen möchtet, dann könnt ihr sie auch gerne wieder durch Dinkelvollkornmehl ersetzen.

Ich versuche meine Rezepte immer in 25g Schritten zu kreieren, damit sie einfach sind und sich einfacher merken lassen. Und so habe ich mehr oder weniger alles in eine Rührschüssel geworfen und war danach selbst überrascht, wie gelungen meine Lebkuchen sind.

Zum Süßen habe ich unter anderem Zuckerrohrmelasse verwendet, die sich in den Lebkuchen absolut genial macht. Zuckerrohrmelasse darf nicht mit Zuckerrübensirup verwechselt werden. Beide sehen ähnlich aus und haben einen ähnlichen Geschmack, jedoch wird Zuckerrübensirup, durch das Einkochen von Zuckerrüben gewonnen, wo hingegen die Melasse als wertvolles Nebenprodukt bei der Zuckerherstellung anfällt.

Zuckerrohrmelasse ist ein dunkelbrauner, zähflüssiger Sirup und enthält eine hohe Konzentration an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Besonders ihr Gehalt an Eisen, Magnesium, Calcium, Kalium, Kupfer, Zink und Mangan ist für die Schwarze Melasse charakteristisch. Außerdem besitzt sie viele sekundäre Pflanzenstoffe, denen antioxidative und entzündungshemmende Wirkungen zugeschrieben werden. Die wertvollen Inhaltsstoffe können sich positiv auf den menschlichen Organismus auswirken und Genesungsprozesse beschleunigen. Ihr Geschmack ist süßlich, aber auch herb und sollte sehr vorsichtig dosiert werden. Bis vor kurzem habe ich sie nur in Brotteigen verwendet, aber in den Lebkuchen schmeckt sie wirklich fantastisch. Wenn ihr nicht extra Melasse kaufen möchtet, dann ersetzt diese durch Ahornsirup. Dies ist kein Problem und schmeckt trotzdem sehr lecker. Melasse erhaltet ihr in jedem Bioladen und in einigen Supermärkten. Auch bei Amazon ist sie erhältlich, allerdings etwas teurer, weil die Versandkosten noch hinzu kommen.

Die Schokoladenglasur wird mit Sirup, Kokosöl und Kakaopulver gemacht und schmeckt wirklich toll. Allerdings wird sie nicht ganz so fest wie normale Schokolade, deshalb solltet ihr die Lebkuchen kühl aufbewahren. Auf die Idee mit der selbstgemachten Glasur, hat mich eine liebe und wunderbare Freundin gebracht. An dieser Stelle möchte ich mich gerne ganz herzlich bei ihr bedanken, weil sie mich vom ersten Tag an, mit meinem Blog unterstützt hat und sich jederzeit mein stundenlanges Gerede übers Essen anhört! Sie macht fast jedes meiner Rezepte nach und gibt mir immer tolles Feedback! Vielen Dank, dass du immer für mich da bist, ohne dich hätte ich mich das mit dem Blog wahrscheinlich nie getraut!

In diesem Sinne wünsche ich euch einen wunderbaren Nikolaustag und viel Spaß beim Nachbacken meiner Lebkuchen. Lasst sie euch schmecken!!

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gesunde Lebkuchen

Zutaten

• 200 g gemahlene Nüsse z.B. Mandeln
• 100 g gehackte Nüsse z. B. Walnüsse
• 100 g Braunhirsemehl (oder Dinkelvollkornmehl)
• 200 g ungezuckertes Apfelmus
• 100 g getrocknete Datteln
• 50 g Nuss oder Getreidemilch
• 25 g Ahornsiurp
• 25 g Zuckerrohmelasse (Oder mehr Ahornsirup)
• 1 Tl Lebkuchengewürz
• 1 Tl Backpulver

Für die Glasur

• 50 g geschmacksneutrales Kokosöl
• 25 g Dattel oder Ahornsirup
• 10-15 g ungesüßtes Kakaopulver (je nachdem wie schokoladig-herb ihr die Glasur möchtet)

Anleitungen

Lebkuchen

1. Die Datteln klein schneiden und für ca. 2-3 Stunden in der Milch einweichen.
   

2. Ein Backblech mit Backpapier auslegen und Backofen auf 175°C Umluft vorheitzen.
   

3. Apfelmus und die eingeweichten Datteln (mit Einweichflüssigkeit) vermischen und mit einem Pürierstab fein pürieren.
   

4. Melasse, Ahornsirup, Nüsse, Mehl, Lebkuchengewürz und Backpulver zu der Apfel-Dattelmischung geben und alles zu einer homogenen Masse verrühren.
   

5. Mit einem Esslöffel den Teig auf das Backblech zu runden Lebkuchen portionieren, bis der Teig komplett aufgebraucht ist.
   

6. Anschließend im Backofen ca. 20 Minuten backen, bis die Lebkuchen eine leichte bräune angenommen haben.
   

7. Fertige Lebkuchen aus dem Ofen nehmen und vollständig abkühlen lassen.
   

Glasur

1. Kokosöl, Ahornsirup und Kakaopulver mit einer Gabel verrühren, bis eine homogene Masse entseht und keine klumpen mehr vorhanden sind.

   Sollte das Kokosöl zu fest sein, dieses kurz in eine Schüssel geben und in ein warmes Wasserbad stellen. Aber vorsichtig, das Kokosöl nicht flüssig werden lassen, weil sonst die Glasur auf den Lebkuchen nicht hält.
   

2. Die Lebkuchen, richtig dick, mit dem Schokoladenglasur bestreichen und zum fest werden in den Kühlschrank stellen.
   

3. Die Glasur wird bei Raumtemperatur nicht richtig fest, deshalb die Lebkuchen kühl aufbewahren.