Im Moment stehe ich sabbernd in den Bäckerläden und schaue auf die leckersten Faschingskrapfen. Normalerweise genehmige ich mir auch einmal im Jahr eine von diesen Zucker-Kalorien-Fettbomben, aber damit ist jetzt Schluss. Ab sofort brauche ich mir nichts mehr genehmigen, denn jetzt gibt es eine gesündere Variation dieser leckeren Faschingskrapfen hier auf Kitchen-Love, bei der wir alle mit viel Genuss und ohne Reue schlemmen können.
Ein Krapfen wird aus einem lockeren Hefeteig hergestellt, der in Fett ausgebacken wird. Ein klassischer Krapfen wird mit Hagebuttenmarmelade gefüllt und mit Zucker oder Puderzucker bestreut.
Ich besitze keine Fritteuse und von meiner Oma weiß ich, wie aufwendig das Ausbacken der Krapfen in der Fritteuse ist. Ihr müsst beim Backen dabei stehen und die Krapfen wenden, damit sie von beiden Seiten gebacken werden. Hierbei könnt ihr euch leicht die Finger verbrennen und alles riecht danach nach Bratfett. Deshalb wollte ich eine etwas einfachere und auch gesündere Variante haben.
Meine Krapfen werden im Backofen gebacken. Diese Variante ist um einiges fettärmer und auch viel weniger aufwendig, weil die Krapfen einfach auf einem Blech in den Ofen geschoben und gleichmäßig gebacken werden.
Eigentlich können Krapfen nach Belieben gefüllt werden. So schmecken sie nicht nur mit Marmelade, sondern auch mit Apfelmus oder Vanillepudding. In den Bäckerläden gibt es sogar Kokos,- und Schokoladenkrapfen. Diese fantastischen Kreationen möchte ich hier auf meinem Blog nicht missen. Deshalb habe ich beschlossen nicht nur den Teig, sondern auch die Füllungen gesünder zu machen, so dass das Krapfenessen wirklich zum reuelosen Genuss wird.
Der Hefeteig ist grundsätzlich Fett,- und Zuckerärmer als ein vergleichbarer Kuchenteig. Die Butter tausche ich durch geschmacksneutrales Kokosöl aus. Der Hefeteig lässt sich ganz einfach ohne Ei und mit Pflanzen,- oder Nussmilch zubereiten, so ist er frei von tierischen Produkten.
Ihr entscheidet selbst, ob ihr ein Ei in den Teig gebt, oder welche Milch ihr verwendet. Unten im Rezept habe ich alles angegeben. Es soll wieder für jeden eine Variante dabei sein. Ich persönlich mag den Hefeteig mit Ei und Hafermilch am liebsten.
Gesüßt wird der Teig mit einem natürlichen, flüssigen Süßungsmittel wie Ahornsirup, Agavendicksaft oder Reissirup.
Ich verwende für den Hefeteig helles Dinkelmehl Typ 630. Nur so werden die Krapfen beim Backen besonders locker und fluffig.
Die Füllung lässt sich mit einer Gebäckspritze oder Spritzbeutel mit langem Aufsatz in die Krapfen spritzen. Wenn ihr so etwas nicht besitzt, dann könnt ihr die Krapfen auch aufschneiden und mit eurer Lieblingsfüllung bestreichen.
Habt ihr euch schon einmal Marmelade aus Früchten und Chiasamen selbst gemacht? Dies ist wirklich die einfachste und gesündeste Möglichkeit Marmelade selber herzustellen.
Normalerweise werden beim Marmelade zubereiten, die Früchte erhitzt und dann mit Gelierzucker eingekocht. Bei der Chiamarmelade könnt ihr euer Obst auch im frischen Zustand pürieren und mit den Chiasamen eindicken lassen. Allerdings ist die Marmelade dann nur für 1-2 Tage haltbar. Wenn ihr die Früchte wie z.B. Beeren erst erhitzt und dann die Chiasamen hinzufügt, dann hält die Marmelade ca. 3-4 Tage im Kühlschrank.
Die Chiamarmelade lässt sich mit eurem Lieblingsobst herstellen und schmeckt auch ganz wunderbar auf einem Brot oder in Pfannkuchen. Für die Krapfen habe ich mich für Himbeeren entschieden. Ich empfehle euch diese erst zu erhitzen, so lassen sich die Kerne leichter entfernen, in dem ihr die Himbeeren durch ein Küchensieb drückt und das Himbeermark auffangt. Ihr könnt hierfür auch gerne Früchte aus dem Tiefkühler verwenden. Selbstverständlich könnt ihr eure Krapfen auch ganz klassisch mit Hagebuttenmarmelade oder anderer Marmelade füllen. Ihr entscheidet, wie gesund und aufwendig es sein soll.
Himbeer-Chiamarmelade
Zutaten
- 300 g Himbeeren (frische oder gefrorene)
- 2-3 EL Süßungsmittel nach Wahl (z.B. Agavendicksaft, Ahornsirup, Birkenzucker, Zucker...)
- 40 g weiße Chiasamen
Anleitungen
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Die Himbeeren in einem Topf geben und zum Kochen bringen.
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Anschließend die Himbeeren durch ein feines Sieb drücken und das Himbeermark dabei auffangen. Es sollte ca. 150-200g Mark aufgefangen werden.
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Das Himbeermark mit dem Süßungsmittel vermischen und die Chiasamen unterrühren.
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Marmelade ca. 30 Minuten stehen lassen, bis die Chiasamen aufgequollen sind und die Marmelade eingedickt ist. Dabei gelegentlich umrühren.
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Die Chiamarmelade in die fertig gebackenen, abgekühlten Krapfen füllen.
Die Kokos-Variante ist eine absolute Geschmacksexlosion und wirklich etwas besonderes. Hierfür vermenge ich Kokoscreme (der feste Teil aus einer Dose Kokosmilch) mit etwas natürlicher Süße und Kokosraspeln. Ihr könnt eure Krapfen mit der Kokoscreme füllen oder damit bestreichen.
Kokoscreme
Zutaten
- 150 g Kokoscreme (der feste Anteil aus einer Dose Kokosmilch)
- 50 g Kokosraspeln
- 1 EL Birkenzucker (oder Rohrohrzucker)
Anleitungen
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Eine Dose Kokosmilch für 2-3 Stunden kühl stellen, damit sich der feste Teil vom flüssigen Teil absetzt. Dose öffnen und 150g feste Kokosmasse abwiegen. Für die anschließende Weiterverarbeitung sollte die Kokoscreme allerdings Zimmertemperatur haben.
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Die Zimmerwarme Kokoscreme mit den Kokosraspeln und dem Birkenzucker verrühren. Dies kann mit einer Gabel oder Schneebesen gemacht werden.
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Die Kokoscreme nach Belieben in die fertig gebackenen, abgekühlten Krapfen füllen oder damit bestreichen.
Die Schokoladencreme ist keine Neuheit hier auf Kitchen-Love. Es handelt sich nämlich um die Glasur von meinem Schoko-Bananenkuchen. Diese Creme ist vor allem bei Kindern der absolute Hit. Die Schokocreme sieht wirklich mächtig aus, aber eigentlich besteht sie überwiegend aus Bananen, die mit Mandelmus, Kakao und etwas Kokosöl püriert werden.
Schokocreme
Zutaten
- 1-2 Bananen (100g netto, ohne Schale)
- 25 g Mandelmus
- 25 g Kokosöl
- 1-2 EL ungesüßtes Kakaopulver
- 1-2 EL flüssiges Süßungsmittel nach Geschmack (Ahorn,- Dattel,- Kokosblüten,- Reissirup)
Anleitungen
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Bananen schälen, in grobe Stücke zerteilen und in eine Schüssel geben.
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Mandelmus, Kakao und Kokosöl dazugeben und mit einem Pürierstab pürieren. Wenn ihr eine Küchenmaschine zu Hause habt, dann könnt ihr die Bananencreme auch in dieser herstellen.
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Je nachdem wie reif und süß die Bananen sind, die Creme evt. mit einem EL Ahorn,-Dattel,- oder Reissirup nachsüßen.
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Schokoladencreme mit einer Gebäckspritze oder Spritzbeutel in die fertig gebackenen, ausgekühlten Krapfen spritzen oder damit bestreichen.
Mein Mann mag die Krapfen am liebsten ohne Füllung und mit etwas Puderzucker bestreut. Ich kann mich nicht entscheiden welche Variante mir am Besten schmeckt, deshalb mache ich meine Krapfen besonders klein, damit ich viele verschiedene davon essen kann.
Natürlich könnt ihr euch für eine Variante entscheiden. Ihr stellt euch eure gesünderen Lieblingskrapfen so zusammen, wie ihr es gerne möchtet.
Die Krapfen lassen sich aber nicht an Fasching, sondern wirklich das ganze Jahr über sehen. Ich wünsche euch eine schöne Faschingszeit und besonders viel Spaß mit diesem Rezept. Ich bin wirklich sehr auf eure Lieblingsvariante gespannt und freue mich wieder über eure lieben Nachrichten und Kommentare.
Helau!
Ofenkrapfen
Zutaten
- 500 g helles Dinkelmehl Tyo 630
- 200 ml Milch (Getreide,- Nuss,- oder Kuhmilch)
- 100 ml flüssiges Süßungsmittel (z.B. Ahornsirup, Agavendicksaft oder Reissirup)
- 1 Würfel frische Hefe
- 100 g geschmacksneutrales Kokosöl (oder Butter)
- 1 Prise Salz
- 2 EL Kokosöl oder Butter (zum Bepinseln der Krapfen)
2-3 EL Birkenpuderzucker oder Puderzucker zum Bestreuen
Füllungen nach Wahl
Anleitungen
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Die Milch und das flüssige Süßungsmittel in einem Topf auf dem Herd ganz vorsichtig erwärmen. Das Milchgemisch darf nur lauwarm bzw. handwarm sein. Danach in eine große Schüssel umfüllen.
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Anschließend die Hefe in die lauwarme Milch bröseln und mit einer Gabel verrühren. So entsteht der sogenannte Vorteig.
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Den Vorteig mit einem sauberen Küchentuch abdecken und an einem warmen Ort ca. 30 Minuten gehen lassen, bis sich Blasen gebildet haben.
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Nun das Mehl, Kokosöl (oder Butter) und Salz zu dem Vorteig geben und alles gut mit den Knethaken eines Handrührgerätes oder Küchenmaschine durchkneten.
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Danach den Hefeteig wieder mit dem Küchentuch abdecken und wieder an einem warmen Ort für ca. 30 Minuten Gehen lassen, bis er sein Volumen mindestens verdoppelt hat.
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Zwei Backbleche mit Backpapier auslegen.
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Die Hände befeuchten und aus dem Teig kleine Kugeln rollen. Ich erhalte ca. 18 Stück mit jeweils ungefähr 50g. Die Kugeln nacheinander auf die zwei vorbereiteten Backbleche verteilen und nochmals 10 Minuten Ruhen lassen.
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WICHTIG! Eine Feuerfeste Schale mit heißem Wasser beim Backen in den Ofen stellen, damit die Krapfen schön saftig werden.
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Die Belche nach einander in den Ofen schieben und jeweils ca. 15-20 Minuten bei 175°C backen.
Bei einem Hefeteig heize ich meinen Ofen nicht vor. So geben ich meinem Teig noch einen Moment zum Ruhen und Gehen.
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Jeder Ofen backt anders, deshalb gegen Ende der Backzeit überprüfen, dass die Krapfen nicht zu dunkel werden.
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Das Kokosöl oder die Butter in einem Wasserbad schmelzen.
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Die fertigen Krapfen aus dem Ofen holen, sofort mit der geschmolzenen Butter oder Kokosöl bepinseln und mit Puderzucker bepudern.
Anschließend abkühlen lassen und nach Belieben füllen.