In meinen letzten beiden Beiträgen habe ich euch alles über Zucker erzählt. Heute schließe ich dieses Thema mit gesünderen Zuckeralternativen ab, welche meine Lieblingssorten sind und wie ihr sie einsetzen könnt. Passend dazu habe ich ein Rezept für gesunde Apfel-Zimt-Waffeln, die wirklich unglaublich lecker sind und eigentlich nur mit der natürlichen Süße der Äpfel gesüßt werden können.
Die Waffeln sind wesentlich fettärmer als vergleichbare Rezepte, weil in den Teig ganz viele frisch geriebene Äpfel kommen. Der Teig lässt sich mit nährstoffreichen Mehlsorten herstellen. So mache ich aus ihnen Frühstückswaffeln mit Hafermehl, oder sogar glutenfreie Waffeln. Natürlich könnt ihr sie auch ganz normal mit hellem Dinkelmehl oder Dinkelvollkornmehl herstellen. Eure Vorlieben und Geschmäcker sind gefragt und ihr entscheidet wie gesund sie sein sollen.
Das Apfelwaffelrezept ist wirklich wieder einmal der beste Beweis, wie lecker zuckerfreie Backwaren und Süßspeisen sein können. Auch meine Bananenwaffeln sind fantastisch und komplett ohne Zucker. Diese sind sogar vegan, aber leider habe ich öfter die Rückmeldung bekommen, dass sie nicht in jedem Waffeleisen funktionieren und der Teig anhängt. Deshalb habe ich mich bewusst dafür entschieden, das heutige Rezept mit Eiern zu gestalten.
Wir lieben Waffeln und ich finde es toll, dass sie sich ganz einfach im Toaster noch einmal auftoasten lassen und dann wie frisch gebacken schmecken. Aber auch kalt in der Brotzeitdose sind Waffeln wirklich eine prima Idee. Wenn sie dann auch noch mit hochwertigem Mehl hergestellt und so gut wie zuckerfrei sind, dann steht dem reuelosen schlemmen nichts mehr im Weg.
Bevor ich euch jetzt die gesünderen Zuckeralternativen vorstelle, möchte ich euch ganz klar sagen, dass es keinen gesunden Zucker gibt. Zucker ist nie gesund und je weniger wir davon zu uns nehmen, desto besser ist es. Natürliche Zuckeralternativen sind lediglich besser als raffinierter Haushaltszucker, der wirklich schlecht für unsere Gesundheit ist und uns süchtig und krank macht. Meine Rezepte zeichnen sich aber nicht nur durch den natürlichen Zucker aus sondern auch, dass sie mit wesentlich weniger davon auskommen.
Der Beste Zucker ist der, den wir nicht Essen!
Zuckeralternativen- natürlicher Zucker
frisches Obst:
Das natürlichste und gesündeste Süßungsmittel ist frisches Obst. Obst schmeckt süß, ist gesund mit vielen Vitaminen und enthält unglaublich viele Ballaststoffe, die gut für unsere Verdauung sind. Obst ist relativ kalorienarm und bringt gerade beim Backen unheimlich viele Aromen mit. Deshalb enthalten die meisten meiner Kuchen auch Früchte, weil sich dadurch eine ordentliche Portion an Fett und Zucker einsparen lässt, ohne dabei an Geschmack zu verlieren.
Obst ist super geeigent als Beilage für eure Hauptmahlzeiten wie zum Beispiel das Frühstück. Aber auch als Nachtisch oder`äZwischenmahlzeit lassen sich die unterschiedlichsten Obstsorten hervorragend einsetzen.
Trockenfrüchte:
Trockenfrüchte haben zwar nicht mehr ganz so viele Vitamine wie frisches Obst, aber sie enthalten durchaus noch wertvolle Mineralien, Vitamine und Nährstoffe und jede Menge sekundäre Pflanzenstoffe.
Ich finde, dass Trockenfrüchte auf jeden Fall eine gesunde Alternative zu anderen Süßigkeiten wie Gummibärchen oder Schokolade sind. Auch in Kuchen lassen sie sich hervorragend zum Süßen einsetzen! Deshalb sind sie auch in meiner Küche sehr beliebt. Natürlich in Maßen! Weil sie immer noch jede Menge Zucker und Kalorien haben.
Durch das Trocknen an heißer Luft, dass auch Dörren genannt wird, wird der Frucht die Feuchtigkeit entzogen. Der Fruchtzucker und die Kalorien bleiben allerdings. Ihr solltet also nie mehr Trockenobst als frisches Obst zu euch nehmen. Sprich, wenn ihr als Snack zwei frische Aprikosen verzehren würdet, dann solltet ihr auch nur zwei getrocknete Aprikosen essen.
Kokosblütenzucker:
Kokosblütenzucker ist wirklich eine super Alternative zu raffinierten Haushaltszucker. Er wird aus dem Nektar der Kokospalme hergestellt. Dieser wird entweder aufgekocht oder bei niedriger Temperatur mit einem Vakuum-Dampfkocher bearbeitet, um die Zuckerkristalle entstehen zu lassen.
Kokosblütenzucker ist mit 400 Kcal genauso kalorienreich wie Haushaltszucker. Zudem besitzt er die gleiche Süßkraft und lässt sich 1:1 einsetzen.
Kokosblütenzucker hat einen sehr geringen glykämischen Wert. Somit ist er sehr förderlich für unser Wohlbefinden, da unser Blutzuckerspiegel langsam und gleichmäßig ansteigt. Dadurch ist er Diabetiker geeignet, macht länger satt und wir bekommen keine Heißhungerattacken.
Kokosblütenzucker schmeckt nicht nach Kokos, wie er durch seinen Namen vielleicht vermuten lässt. Er ist braun und hat einen kräftigen, caramelligen Geschmack. Außerdem hat er sehr viele Mineralstoffe und Spurenelemente wie Kalium, Magnesium, Eisen, Bor und Zink.
Ich verwende Kokosblütenzucker sehr gerne in meiner Küche. Ich finde er bringt im Gebäck tolle Aromen mit und macht sich auch im Kaffee und Milchkaffee zum Süßen hervorragend. Gerade in Verbindung mit Schokolade ist er einfach unschlagbar lecker.
Echter Birkenzucker oder Xyilt:
Birkenzucker ist ein Zuckeralkohol und wird aus der Rinde von Birken hergestellt. Er wird auch Xylit genannt und ist unserem Haushaltszucker zum Verwechseln ähnlich.
Birkenzucker ist mit ca. 240 Kcal auf 100g viel kalorienarmer als Haushaltszucker. Außerdem ist er zahnfreundlich und Diabetiker geignet. Ich achte beim Kauf besonders darauf, dass es sich um echten Birkenzucker handelt, der nicht mit Mais gestreckt wurde. Theoretisch könntet ihr Haushaltszucker 1:1 durch Birkenzucker ersetzten, allerdings würde ich euch dieses nicht raten. Der Birkenzucker hat eine kühlende Wirkung auf der Zunge, ist teuer im Einkauf und kann bei übermäßigen Verzehr abführend wirken.
Ich verwende ihn nur gelegentlich für selbstgemachtes Eis und als Puderzucker für Gebäck. Vorsicht, für Hunde giftig!
Ahornsirup:
Ahornsirup ist der eingedickte Saft kanadischer Ahornbäume. Es handelt sich also um ein relativ naturbelassenes Produkt, dem nichts weiter beigefügt wird. Allerdings kann Ahornsaft in Europa durchaus auch gepanscht oder mit Zuckerwasser verdünnt sein, da der Begriff nicht geschützt ist. Beim Kauf solltet ihr daher auf hochwertige Bio-Marken zurückgreifen, die auch tatsächlich aus 100% reinen Ahornsirup bestehen.
Ahornsirup enthält nur 260 Kcal auf 100g. Er besteht zu 60% aus Zucker und 40% aus Wasser und hat dadurch nicht die gleiche Süßkraft wie Haushaltszucker. Durch seine flüssige Konzistenz kann Haushaltszucker nicht einfach 1:1 durch Ahornsirup ersetzt werden, weil sonst die Konzistenz des Gebäcks zu feucht werden kann.
Ahornsirup hat antioxidative Wirkung und enthält Mineralstoffe wie Kalium, Calcium, Magnesium und Eisen. Zwar nicht in überdurchschnittlichen Mengen, aber immer noch mehr als gewöhnlicher Haushaltszucker, der NICHTS enthält.
Ahornsirup hat einen leicht caramelligen Geschmack. Es gibt verschiedene Typen und je heller der Sirup, desto hochwertiger ist er. Ahornsirup zählt zu meinen Lieblingssüßungsmitteln und meine Rezepte sind extra auf die zusätzliche Flüssigkeit des Sirups angepasst.
Honig:
Honigbienen produzieren ihren Honig überwiegend aus dem zuckerhaltigen Pflanzensaft von Blütenpflanzen, dem Nektar. Da er somit von den Tieren abstammt, gilt er als Tierprodukt und ist nicht vegan. Die Bienen produzieren meist mehr Honig als sie selbst benötigen, so können die Imker den Überschuss ernten und weiter verarbeiten. Bei Industriehonig hingegen ist dies nicht der Fall. Die Industrie will natürlich den maximalen Provit erzielen und somit wird den Bienen so ziemlich alles genommen und Zuckerwasser zugefügt, damit sie überwintern können. Beim Honig gibt es absolute Unterschiede und hier solltet ihr beim Kauf wirklich auf Herkunft und Qualität achten. Da ich ein Landei bin, habe ich den Vorteil meinen Honig von einem bekannten Imker zu bekommen.
Honig besteht zu ca. 80% aus Zucker, hat eine Kalorienbilanz von etwa 300 kcal auf 100g. Je nach Sorte enthält er wertvolle Aminosäuren, Vitamine, Mineralstoffe, Enzyme, organische Säuren und sekundäre Pflanzenstoffe. Seine heilende Wirkung verdankt der Honig im Wesentlichen seinen antibakteriellen und antioxidativen Eigenschaften.
Auch hier gibt es geschmacklich wieder unterschiedliche Sorten. Helle, liebliche wie Rapshonig, Kleehonig oder Löwenzahn und dunklere, intensiv schmeckende Varianten wie Kastanienhonig oder Tannenhonig.
Honig darf nicht zu stark erhitzt werden, sonst gehen seine gesundheitlichen Eigenschaften kaputt!
Also vergesst die warme Milch mit Honig, oder euren Tee bei Halsschmerzen mit Honig zu süßen. Bei Temperaturen über 40° C gehen alle heilsamen Inhaltsstoffe kaputt und übrig bleibt Zucker.
Dies sind meine liebsten Alternativen zu raffinierten Haushaltszucker. Immer mehr folgen dem Trend „zuckerfrei“ und es gibt auch immer mehr Rezepte dazu. Ich bin auch ein großer Fan dieses Trends. Leider ist es nicht möglich in einem gewöhnlichen Rezept den raffinierten Zucker 1:1 zu ersetzen. Deshalb kreiere ich meine eigenen Rezepte, die viel weniger Zucker enthalten und die mit natürlichem Zucker gesüßt sind.
Agavendicksaft habe ich bewusst nicht auf meine Liste aufgenommen. Er zählt mit seinem hohen Fructosegehalt nicht zu den gesünderen Zuckeralternativen. Er hat außerdem eine ebenso hohe Kalorienbilanz wie raffinierter, weißer Haushaltszucker und durch seine Herstellung verliert er alle positiven Eigenschaften.
Ich hoffe meine Artikel rund um das Thema Zucker haben euch gefallen und das ich euch ein bisschen weiter helfen konnte. Ich wünsche euch ganz viel Spaß mit meinem Rezept für Apfelwaffeln.
Herzlichst eure Evi
Apfel-Zimt-Waffeln
Zutaten
- 400 g Äpfel netto, ohne Schalte und Kerngehäuse
- 100 g Dinkelvollkornmehl (glutenfrei: Hafermehl)
- 100 g Dinkelmehl (glutenfrei: Buchweizen oder Hafermehl)
- 2 Eier
- 50 g Kokosöl oder Butter
- 1-2 EL Kokosblütenzucker (für besonders süße Gaumen)
- 1 TL Zimt
- 1 TL Backpulver
Anleitungen
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Die Äpfel waschen, schälen und das Kerngehäuse entfernen. Anschließend mit einer Küchenraspel fein raspeln.
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Eier und Kokosöl (oder Butter) in eine Schüssel geben und schaumig schlagen.
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Restliche Zutaten hinzufügen und einen glatten Teig herstellen.
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Den Teig nacheinander in einem Waffeleisen Ausbacken. Ihr könnt dafür ein Waffelweisen mit Herzformen oder eines für Belgische Waffeln verwenden.
Rezept-Anmerkungen
Die Waffeln schmecken pur oder mit etwas Ahornsirup oder Puderzucker. Außerdem schmecken sie sowohl warum als auch kalt hervorragend.