Manchmal weiß ich gar nicht, welches Rezept ich als nächstes mit euch teilen soll. Ich habe so viele Ideen, dass ich am liebsten alles gleichzeitig an euch weiter geben möchte. Dabei soll es auch noch zur Jahreszeit passen. So brauche ich im Frühjahr kein Rezept für Zwetschgenkuchen mit euch teilen, wenn diese im Sommer Erntezeit haben.
Mit zwei kleinen Kindern zu Hause, komme ich allerdings nicht immer zum Schreiben und Fotografieren, wie ich es gerne hätte. Die Versuchsküche steht bei uns allerdings niemals still und so entstehen regelmäßig neue Kreationen in meiner Küche. Aber es benötigt einfach etwas Zeit, bis ein Beitrag so ist, wie ich ihn mir vorstelle.
Das Tolle an meinem heutigen Rezept ist, es handelt sich wieder um ein Basisrezept und ihr könnt den Kuchen mit eurem Lieblingsobst backen. Jetzt gibt es den Kuchen mit Zwetschgen und wenn in ein paar Wochen die Äpfel an unserem Baum reif sind, werde ich ihn mit Äpfeln zubereiten. Ich freue mich bereits darauf. Aber auch Heidelbeeren, Aprikosen oder Mirabellen machen sich ganz wunderbar auf dem Kuchen.
Der Teig ist eigentlich nichts außergewöhnliches und handelt sich um einen Hefeteig. Ein Hefeteig wird generell mit weniger Zucker und Fett zubereitet, als im Vergleich ein Rührteig oder Knetteig. Allerdings wollte ich ihn trotzdem noch etwas gesünder und ohne raffinierten Zucker. Ich bin schon seit längerem am ausprobieren von verschiedenen Teigvariationen, bis ich nun endlich einen Teig hatte, der mir gefällt. Jetzt lässt er sich ganz universal einsetzen und ist für so viele Kuchen geeignet. Der Kuchen ist vegan, weil er ohne Eier auskommt und ich ihn mit Pflanzenmilch zubereite.
Für den Hefeteig wird ein sogenannter Vorteig hergestellt. Dabei wird die Milch mit dem Ahornsirup und der Hefe ganz vorsichtig auf handwarm erwärmt und anschließend an einen warmen Ort gestellt, bis sich Blasen gebildet haben. Der sogenannte Vorteig ist für die Geschmeidigkeit des Hefekuchens zuständig und sorgt für kleine Luftblasen in dem fertig gebackenen Kuchen. Wird ein Hefeteig ohne Vorteig gemacht, werden die Luftblasen größer und das Gebäck bekommt eine andere, gröbere Struktur. Dies ist hauptsächlich bei Broten und Pizza der Fall.
Ich backe meine Hefekuchen mit frisch gemahlenen Dinkelvollkornmehl, um so noch mehr Nährstoffe in meinem Gebäck zu erhalten. Wenn es mal nicht so gesund sein soll oder ihr Besuch erwartet, könnt ihr auch nur helles Dinkelmehl entweder Typ 1050 oder 630 verwenden. Je höher die Typenzahl, desto nährstoffreicher ist das Mehl.
Als natürliches Süßungsmittel verwende ich Ahornsirup. Dieser gibt dem Teig Feuchtigkeit zurück, die er durch das Dinkelvollkornmehl entzogen bekommt. So erhaltet ihr wirklich einen leckeren, fluffigen und vorallem saftigen Teig.
Die Früchte süße ich leicht mit 2-3 EL Kokosblütenzucker, so dass sie beim Backen karamellisieren können und sich ihr Aroma besser entfalten kann.
Zum Glück ist mir dieser Zwetschgenkuchen auf Anhieb gelungen und ich habe gleich daran gedacht Bilder zu machen, bevor wir darüber hergefallen sind. So habe ich mir einiges an Zeit und Arbeit sparen können und kann das Rezept passend zur Zwetschgenzeit an euch weiter geben.
Ein Gebäck aus Hefeteig schmeckt am ersten Tag, nachdem es ganz frisch gebacken wurde, normalerweise am besten. Dieser Hefeblechkuchen lässt sich aber tatsächlich auch noch zwei oder sogar drei Tage später sehen. Wichtig ist, dass ihr beim Backen eine feuerfeste Schale mit heißem Wasser in den Ofen stellt. Nur so bleibt der Teig wirklich schön saftig.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Nachbacken und freue mich wieder auf eure Lieben Nachrichten und Kommentare!
Liebe Grüße eure Evi
Hefeblechkuchen mit Früchten
Zutaten
ein Backblech mit Backpapier
eine Feuerfeste Schale mit heißem Wasser
Der Teig
- 250 g Dinkelmehl Typ 630 oder 1050
- 250 g Dinkelvollkornmehl
- 150 ml Milch (Getreide,- Nuss,- oder Kuhmilch)
- 100 ml flüssiges Süßungsmittel (z.B. Ahornsirup, Agavendicksaft oder Reissirup)
- 1/2 Würfel frische Hefe
- 1 Ei (vegan: 50ml Getreide,- oder Nussmilch)
- 100 g geschmacksneutrales Kokosöl (oder Butter)
- 1 Prise Salz
2 Kg Früchte z.B. Zwetschgen, Mirabellen, Kirschen, Heidelbeeren, Aprikosen, Äpfel etc...
- 2-3 EL Kokosblüten-, oder Birkenzucker für die Früchte
Anleitungen
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Die Milch und das flüssige Süßungsmittel in einem Topf auf dem Herd ganz vorsichtig erwärmen. Das Milchgemisch darf nur lauwarm bzw. handwarm sein. Danach in eine große Schüssel umfüllen.
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Anschließend die Hefe in die lauwarme Milch bröseln und mit einer Gabel verrühren. So entsteht der sogenannte Vorteig.
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Den Vorteig mit einem sauberen Küchentuch abdecken und an einem warmen Ort ca. 30 Minuten gehen lassen, bis sich Blasen gebildet haben.
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Nun das Mehl, Kokosöl (oder Butter) und Ei (vegan: 50g Milch) und Salz zu dem Vorteig geben und alles gut mit den Knethaken eines Handrührgerätes oder Küchenmaschine durchkneten.
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Danach den Hefeteig wieder mit dem Küchentuch abdecken und wieder an einem warmen Ort für ca. 30 Minuten Gehen lassen, bis er sein Volumen mindestens verdoppelt hat.
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Währrenddessen die Früchte vorbereiten. Hierfür das Obst waschen, ggf schälen, entkernen und klein schneiden.
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Ein Backblech mit Backpapier auslegen.
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Den Hefeteig auf das vorbereitete Backblech geben und gleichmäßig ausrollen.
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Die Früchte gleichmäßig darauf verteilen und nach Wunsch mit 2-3 EL Kokosblüten-, oder Birkenzucker bestreuen.
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WICHTIG! Eine Feuerfeste Schale mit heißem Wasser beim Backen in den Ofen stellen, damit der fertig gebackene Kuchen schön saftig wird.
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Den Kuchen in den Ofen schieben und ca. 35-40 Minuten backen lassen.
Bei einem Hefeteig heize ich meinen Ofen nicht vor. So geben ich meinem Teig noch einen Moment zum Ruhen und Gehen.
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Jeder Ofen backt anders, deshalb gegen Ende der Backzeit überprüfen, dass die Früchte nicht zu dunkel werden.
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Den fertig gebackenen Kuchen aus dem Ofen holen, etwas abkühlen lassen und servieren.