Ich glaube der Herbst ist meine absolute Lieblingsjahreszeit. Ich finde, es gibt nichts schöneres als einen goldenen Oktober, in dem wir die letzten Sonnenstrahlen für den kalten Winter tanken können. Die Tage sind noch nicht ganz so kurz und draußen wird es bunt und alles leuchtet in den tollsten Farben. Ein Spaziergang im Wald oder im Park ist da genau das richtige. Irgendwie werden wir gemütlicher, es werden die ersten Kerzen in der Wohnung angezündet und alles auf die kommenden Monate vorbereitet.
Die Ernte geht langsam zu Ende und die Erträge werden eingelagert. In dieser Jahreszeit gibt es wirklich tolles Obst und Gemüse aus der Region und es muss nicht immer auf Importware zurück gegriffen werden.
Herbstzeit ist meiner Meinung nach die Zeit der Aufläufe, Eintöpfe und Flammkuchen. Im Sommer, wollen wir lieber kalte Speisen, wie einen Salat oder schnelle Gerichte, wie etwas kurz Gebratenes. Im Sommer sind wir aktiver, verbringen viel Zeit draußen, deshalb muss auch alles irgendwie schneller gehen. Im Herbst hingegen kommen wir zur Ruhe, werden ruhiger und entspannter. Ich finde, dass merkt man auch an der Küche. Im Herbst macht es mehr Spaß sich vor den Herd zu stellen und zu kochen als im Sommer, wo das Leben draußen statt findet.
Ich könnte jetzt stundenlang so weiterschreiben und euch über den Herbst erzählen. Allerdings habe ich dann noch kein Wort über das heutige Rezept verloren.
Heute gibt es nämlich Flammkuchen und dass ganz ohne die Kuh. Lasst mich euch kurz erzählen, wie ich auf die Idee für dieses Rezept gekommen bin. Mein Mann und ich wollten einen Flammkuchen-Federweißer-Abend machen. Deshalb waren wir mittags einkaufen, um die Zutaten für unser Abendessen zu besorgen. Der Teig eines Flammkuchens ist keine große Sache und besteht eigentlich nur aus Mehl, Wasser Öl und Salz.
Als Belag sollte es für meinen Mann klassisch mit Schinken, Zwiebeln und Schmand geben und für mich vegetarisch mit Paprika, Zucchini, Peperoni und Feta. (So esse ich meinen Flammkuchen immer am aller liebsten). Da ich aufgrund meiner Neurodermitis Kuhmilchprodukte meiden soll, habe ich mir die Frage gestellt, was ich anstelle von Schmand für meinen Flammkuchen verwenden kann.
Einige Wochen vorher, hatte ich mir mal einen kleinen Becher griechischen Schafjogurt gekauft. Ich wollte diesen unbedingt mal probieren, weil ich ihn vorher noch nicht gekostet hatte. Allerdings stand er seitdem unberührt in unserem Kühlschrank und hatte sogar schon das Verfallsdatum überschritten. Ich konnte mich einfach nicht dazu überwinden ihn zu probieren, weil ich dachte er schmeckt nach Schaf. Ich kann allerdings auch keine Lebensmittel wegwerfen, also stand er da immer noch rum und wartete auf seinen Einsatz.
Als ich dann erstmal die eingekauften Lebensmittel für unsere Flammkuchen verstauen wollte, geriet mir der Schafsjogurt wieder in die Hände. Da kam mir die Idee, anstelle des Schmandes den Jogurt zu verwenden. Also habe ich endlich den Becher aufgemacht und den Jogurt probiert. Ich war sehr angenehm über seinen angenehmen, milden Geschmack überrascht und er schmeckte eigentlich überhaupt nicht nach Schaf.
Also bereitete ich alles für unsere Flammkuchen vor und verteilte den Teig auf zwei Backbleche. Den Flammkuchen meines Mannes lies ich mit meinen Experimenten aber erstmal in Ruhe und er bekam ihn wie üblich. Leider hatten wir morgens beim Einkaufen keinen Federweißen bekommen, also gab es stattdessen eine gute Flasche Rotwein. Als die knusprig gebackenen Flammkuchen endlich fertig waren, konnte ich es kaum abwarten meinen vegetarischen, kuhfreien Flammkuchen zu probieren, so dass ich mir erstmal den Mund verbrannte.
Ich schmeckte den Jogurt überhaupt nicht heraus und war auf Anhieb von meinem Flammkuchen begeistert. Der Flammkuchen wird durch den Jogurt auch um einiges leichter und ist bei weitem nicht so üppig, als wäre er mit Schmand zubereitet. Wenn ihr Kuhmilch vertragt, dann könnt ihr für euren Flammkuchen natürlich auch ganz normal Schmand verwenden.
Mein Fazit: Der Flammkuchen war einfach genial und mir war klar, dass muss auf meinen Blog!
Also endlich her mit dem Rezept! Die Menge reicht für zwei Flammkuchen und je nach Appetit ca. für 2-3 Personen
gesunde Flammkuchen
Zutaten
Teig
- 200 g Dinkelmehl Typ 1050
- 150 g Dinkelvollkornmehl
- 50 g Teffmehl (oder mehr Dinkelvollkornmehl)
- 2 Tl Backpulver
- 1 Tl Salz
- 225 g Wasser
- 50 g Olivenöl
Belag
- 400 g griechischen Schafsjogurt 10% Fett (oder Schafsjoghurt aus Kuhmilch, oder Schmand, oder Saure Sahne, oder Frischkäse...)
- 150 g Feta
- 1 Zucchini
- 1 rote Paprika
- 6 eingelegte Peperonis
Anleitungen
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Zwei Backbleche mit Backpapier auslegen und Backofen auf 190° Umluft zum Vorheitzen einschalten.
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Die Zutaten für den Teig in eine große Schüssel oder Küchenmaschine geben und ca. 1 Minute zu einem glatten Teig kneten.
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Den Teig in zwei gleichgroße Stücke teilen und jeweils sehr dünn mit einem Nudelholz auf die Backbleche ausrollen.
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Auf jeden ausgerollten Teig jeweils 200g Schafsjogurt gleichmäßig verteilen und anschließend jeweils die hälfte des Fetas darauf bröseln.
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Die Paprika und Zucchini mit einem Gemüsehobel fein über die beide Bleche hobeln. Wenn Ihr keinen Gemüsehobel habt, dann könnt ihr auch das Gemüse mit einem Messer in feine, dünne Scheiben schneiden und darüber verteilen.
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Zum Schluss die Peperoni klein schneiden und über das Gemüse verteilen.
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Jetzt kommen die Flammkuchen für ca. 20-25 Minuten bei 190°C Umluft in den vorgeheizten Backofen.
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Der Flammkuchen ist fertig, wenn er leicht gebräunt und der Boden schön knusprig ist. Dann mit einem scharfen Messer in 8 Teile schneiden und auf Tellern oder Brettchen servieren.