Der gesündeste Zucker ist der, den wir nicht essen. Aber da wir im 21. Jahrhundert leben und unsere Gaumen an Süßes gewohnt sind, ist es sehr schwer komplett darauf zu verzichten. In den nächsten Beiträgen wird sich alles Rund um das Thema Zucker drehen, die mit gesunde Kuchenrezepten gekrönt werden. Ich habe wirklich lange überlegt, ob ich diese Beiträge ohne Rezept veröffentlichen soll, aber dann dachte ich mir, dass meine Rezepte der beste Beweis sind, wie wenig natürlicher Zucker für einen leckeren Kuchen benötigt wird. Heute gibt das Rezept für meinen total leckeren, gedeckten Apfelkuchen.
Ich zähle mich und meine Familie zu den absoluten „Süßliebhabern“. Da ich nicht „nichts“ essen kann, habe ich irgendwann angefangen alles gesünder zu machen und greife in meinen Rezepten auf natürliche Zuckerarten zurück, die um einiges gesünder und wohlschmeckender sind als der bekannte raffinierte Haushaltszucker. Ich habe nämlich die Erfahrung gemacht, dass ich so wie so irgendwann dem Süßhunger erliege und dann esse ich lieber einen von meinen vollwertigen Kuchen oder Süßspeisen.
Wenn wir einmal ehrlich sind, dann schmeckt weißer Haushaltszucker eigentlich nach nichts, sondern einfach nur süß. Zucker hat viele negative Auswirkungen auf unseren Körper. Er macht süchtig, schlaff, antriebslos, müde, depressiv und krank. Zucker ist jedoch auch wichtig für den menschlichen Organismus. Doch Zucker ist nicht gleich Zucker. Haushaltszucker ist schädlich, während natürlicher Zucker, wie er in Früchten, Gemüse oder vollwertigen Lebensmitteln vorkommt, wichtig und gesund ist.
Strahlend weißer Kristallzucker oder auch Haushaltszucker besteht zu 50% aus Glucose und zu 50% aus Fructose. Er stammt aus dem Zuckerrohr oder Zuckerrübe. Der Zucker der Pflanze wird gewonnen und übrig bleibt der weiße Haushaltszucker. Der Rest der Pflanze, der voller Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente steckt, wird weggeworfen oder an die Tiere verfüttert.
Wir essen das reine Zuckerkonzentrat ohne Nährstoffe, Vitamine und Ballaststoffe!
Der Zucker gelangt sofort ins Blut und treibt den Blutzuckerspiegel explosionsartig nach oben. Um den Blutzuckerspiegel wieder zu senken, wird von der Bauchspeicheldrüse das Hormon Insulin produziert, um den Zucker in die Zellen zu schleusen. So schnell wie der Blutzuckerspiegel hochgeschnellt ist, fällt er allerdings auch wieder ab. Die Folgen davon sind Hunger und Heißhungerattacken. Irgendwann sind die Zellen allerdings voll von Zucker und der Zucker, der nicht umgewandelt werden kann, wird in Fettzellen umgewandelt und wandert bei uns an die nicht gewünschten Stellen.
Das Gleiche gilt auch für den sogenannten Rohrohrzucker und Vollrohrzucker. Sie enthalten zwar einen minimalen Wert an Vitaminen und Mineralstoffen, dafür aber auch alle negativen Eigenschaften des Zuckers.
Es ist bewiesen, dass es nicht das Fett ist, dass uns dick macht, sondern der Zucker. Fette haben zwar mehr Kalorien als Zucker, aber wie wichtig diese für unseren Körper sind, könnt ihr in diesem Artikel nachlesen.
So erklärt sich auch die Sache mit den ach so beliebten „Light-Produkten“. Es wird diesen das Fett entzogen, aber damit sie etwas „schmecken“ wird jede Menge Salz und Zucker hinzugefügt. Die Folge ist, dass die Produkte zwar weniger Kalorien haben, aber dafür jede Menge Zucker enthalten und wir anstatt satt zu werden, gleich wieder Hunger bekommen.
Habt ihr jetzt überhaupt noch Lust auf ein Kuchenrezept? Ich hoffe schon, denn dieser Kuchen ist wirklich unglaublich und kommt mit weniger als 100g natürlichem Zucker auf den ganzen Kuchen aus. Aber das merkt man ihm wirklich nicht an. Ich habe wieder in meinem alten Beruf als Bankkauffrau angefangen und meine Kollegen müssen im Moment als Testesser herhalten. Was soll ich sagen, bis jetzt haben sie alles regelrecht verschlungen, was ich mitgebracht habe.
Die Füllung bereite ich mit frischen Äpfeln und und Apfelsaft zu. Dadurch ist er besonders fruchtig und benötigt keinen zusätzlichen Zucker mehr.
Ich habe sogar eine vegane Variante für euch, in dem ihr einfach das Ei für den Boden durch Apfelmus ersetzt. Der Teig ist zwar nicht ganz so elastisch wie mit Ei, aber er lässt sich trotzdem gut weiter verarbeiten.
Die Decke für den Apfelkuchen sollte besonders dünn ausgerollt werden. Dies funktioniert am Besten, wenn ihr ein Backpapier in der Größe eurer Springform zuschneidet und euren Teig anschließend darauf ausrollt. So könnt ihr im Anschluss den Deckel auf euren Kuchen stülpen, so dass das Backpapier oben ist und sich ganz einfach abziehen lässt.
Ich wünsche euch viel Spaß mit diesem Rezept und freue mich auf eure lieben Nachrichten und Kommentare.
Herzlichst eure Evi.
gedeckter Apfelkuchen
Zutaten
Eine Springform mit 26cm Durchmesser
1 TL Kokosöl oder Butter und 1 EL Mehl zum Einfetten der Backform
Teig für Boden und Deckel
- 150 g Dinkelmehl Typ 630 oder 1050
- 150 g Dinkelvollkornmehl
- 50 g gemahlene Mandeln
- 100 g Kokosöl (oder Butter)
- 100 g Ahornsirup
- 1 Ei (oder vegan: 50g Apfelmus)
- 1 Tl Backpulver
1 EL Kokosblütenzucker und 1 TL Cylonzimt für die Knusperhaube
Apfelfüllung
- 1 Kg Äpfel (netto ohne Schalte und Kerngehäuse)
- 500 g Apfelsaft
- 75 g Speisestärke
- 75 g Rosinen
- 1-2 EL Ahornsirup für besonders süße Gaumen
- 1 EL Rum (optional)
Anleitungen
Teig für Boden und Deckel
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Alle Zutaten für den Boden (außer Kokosblütenzucker und Zimt) in eine große Schüssel oder Küchenmaschine geben und einen glatten Teig herstellen.
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Die Springform mit 1 TL Kokosöl (oder Butter) einfetten und anschließend mit 1 EL Mehl bestäuben, so dass sich der Kuchen nach dem Backen gut aus der Form lösen lässt.
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Etwa zweidrittel des Teiges auf dem Boden der Form ausrollen.
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Anschließend ein Backpapier in Größe der Springform zuschneiden und den Rest des Teiges darauf ausrollen. Danach beiseite stellen und mit der Apfelfüllung fortfahren.
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Äpfel waschen, ggf. schälen und zu kleinen würfeln schneiden.
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Apfelsaft, (Rum und Ahornsirup) mit der Speisestärke verrühren und in einem großen Topf unter ständigem rühren zum Kochen bringen.
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Wenn der Apfelsaft anfängt einzudicken, sofort die Apfelwürfel und Rosinen zugeben und unterheben. Alles kurz aufkochen lassen und Topf anschließend vom Herd nehmen.
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Backofen auf 175°C einschalten und vorheitzen.
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Apfelmasse gleichmäßig auf den vorbereiteten Boden in die Springform verteilen und glatt streichen.
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Anschließend den Deckel, der auf dem Backpapier ausgerollt ist, verkehrt herum auf die Apfelmasse heben, so dass das Backpapier oben ist und einfach abgezogen werden kann.
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Danach den Deckel des Kuchens mit Kokosblütenzucker und Zimt bestreuen und ca. 40-45 Minuten im vorgeheizten Ofen bei 175° Umluft backen lassen. Sollte der Kuchen während des Backens zu dunkel werden, einfach mit etwas Alufolie abdecken.
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Den fertigen Kuchen aus dem Ofen holen und in der Spingform vollständig abkühlen lassen.
Am Besten schmeckt der Kuchen wenn er schon einen Tag vorher gebacken wurde und noch etwas durchziehen kann.