Heute habe ich die besondere Geschichte vom Fladenbrot für euch. Jedes Land und jede Kultur hat seine eigenen Brotspezialitäten. Alle stammen sie vom sogenannten Fladenbrot, der Urmutter des Brotes ab.
Fladenbrot ist die früheste Entwicklungsstufe des Brotes und direkt hervorgegangen aus dem ältesten Getreiderezept, dem Brei. Der Brei ist seit Beginn des Ackerbaus und bis heute weltweit eines der wichtigsten Gerichte. Die Ägypter haben ihren Brei auf Stein gebacken. So entstanden die ersten Fladenbrote.
Fladenbrot ist die Urmutter des Brotes und hat sich weltweit verbreitet. In jeder Kultur ist ein anders „Brot“ daraus entstanden. Fladenbrot ist also der Überbegriff von Naanbrot, Pizza, Focaccia, Knäckebrot, usw.
Kulturreise:
Das Naanbrot, welches aus Indien kommt, ist ein weiches dickes Brot, dass aus einem gesäuerten Teig hergestellt ist. Dies bedeutet es wird mit Joghurt oder anderen Milchsäurebakterien hergestellt. Ich bereite unsere Naanbrote, genau wie mein Pfannenbrot, in einer Pfanne zu.
Die Arabischen Fladenbrote bestehen aus einer Ober- und Unterkruste und können daher zu einer Tasche geöffnet werden, die sich mit Fleisch und Gemüse füllen lässt.
Aus der Türkei kennen wir die Pide und aus Griechenland die Pita.
Besonders interessant finde ich, dass sich in Italien aus einem einfachen Fladenbrot die Focaccia, Pizza und natürlich das Ciabatta entwickelt hat.
So könnte ich jetzt stundelang weitererzählen. Im Alpenraum wurde es Schüttelbrot und Vinschgauer, in Norwegen und Schweden hat sich das Knäckebrot daraus entwickelt und in Amerika wurden es dünne Tortillas aus Mais- oder Weizenmehl. Wie ihr seht, unser aller Brot hat seinen Ursprung im gebackenen Brei.
Ich habe heute genau ein Teigrezept für euch, mit dem ihr ganz viele dieser leckeren Fladenbrote nachbacken könnt. Klingt das unglaublich? Also ich finde schon.
Es handelt sich hier um einen herzhaften Hefeteig, der sich so abwandeln lässt, dass ihr ihn wirklich für Pizza, arabische Fladenbrote, Naanbrot, Ciabatta und vieles mehr verwenden könnt. Je nach Brotvariation müsst ihr einfach einen Teil der Flüssigkeit durch Milch oder Joghurt ersetzen.
Dann kommt es auch ganz darauf an, wie die Brote gebacken werden. Ihr könnt sie sowohl im Backofen, Grill oder Pfanne zubereiten.
Es geht aber noch weiter. Es handelt sich hier wirklich um einen super einfachen, geling sicheren Hefeteig, der sich sogar bis zu drei Tage aufbewahren lässt. Ich verwende Dinkelmehl für meinen Teig. Etwa ein Drittel des Mehles lassen sich problemlos durch Vollkornmehl ersetzen, um so noch mehr Nährstoffe in euer Gebäck zu bekommen.
Ich verwende immer frische Hefe. Je weniger Hefe ein Teig enthält und je länger er „gegangen“ ist, desto bekömmlicher wird euer Gebäck.
Klingt kompliziert? Nein, das ist es nicht. Heute bekommt ihr das Basisrezept von mir und in den nächsten Beiträgen zeige ich euch, wie ihr dieses ganz einfach und unkompliziert einsetzen könnt.
In diesem Sinne wünsche euch besonders viel Spaß mit diesem Rezept.
Herzlichst eure Evi.
Basisrezept für Herzhaften Hefeteig
Zutaten
- 400 g helles Dinkelmehl Typ 630
- 200 g Dinkelvollkornmehl (oder mehr helles Dinkelmehl)
- 200 g lauwarmes Wasser
- 150 g Wasser, Joghurt oder Milch nach Wahl (siehe Rezeptanmerkungen)
- 2 EL Olivenöl
- 1 TL Salz
- 1 EL Ahornsirup
- 1/2 Würfel Hefe
Anleitungen
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Alle Zutaten für den Teig, nach der Reihe, in eine große Schüssel oder Küchenmaschine geben und einen glatten Teig daraus kneten.
Je länger ihr knetet, desto geschmeidiger wird euer Teig.
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Den Teig für mindestens 1 Stunde an einem warmen Ort "Gehen" lassen.
Je länger der Teig geht, desto besser wird er. Er kann auch am Abend vorher schon vorbereitet werden und über Nacht in den Kühlschrank gestellt werden. Dort ist er sogar bis zu drei Tage haltbar.
Wichtig ist nur, dass der Teig für die weitere Verarbeitung Zimmertemperatur hat, also solltet ihr ihn eine Stunde vor dem Gebrauch aus dem Kühlschrank holen.
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Wenn der Teig gegangen ist, kann er beliebig weiterverarbeitet werden.
Rezept-Anmerkungen
Ihr könnt für euren Teig eure Lieblingsmilch oder Lieblingsjoghurt verwenden. Egal ob aus Schafs,- Kuhmilch oder pflanzliche Alternativen wie Hafer oder Mandel.
Naanbrot: Für das Naanbrot benötigt ihr Joghurt im Teig. Die Brote werden wie mein Pfannenbrot in einer Pfanne ausgebacken.
Ciabatta, Focaccia und Fladenbrote zum Füllen: Für diese Brotvariationen verwende ich Milch, dadurch wird der Teig besonders geschmeidig.
Pizza: Für meinen Pizzateig verwende ich nur Wasser und lasse ihn besonders lange, mindestens 12 Stunden "Gehen". Anschließend backe ich unsere Pizza auf einem Pizzastein.